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Interview: FALCONER
Titel: Rundum vitalisiert

Für ihr neues und achtes Album „Black Moon Rising“ ziehen die Schweden endgültig sämtliche Register ihres umfangreichen Könnens! Gleichzeitig zeigen sich Falconer ihrer Wurzeln diesmal vollauf bewusst.

Die vor Dynamik strotzenden Songs erstrahlen daher mit der ganz speziellen, perfekt eingebrachten theatralischen Noblesse.

Auch die Spielfreudigkeit der ästhetisch orientierten Power Metal-Spitzenkönner um Vokalist Mathias Blad erreicht nun bislang höchste Level. Und das beileibe nicht nur im Gitarrenbereich, wo es oftmals richtig rasant abgeht. Und dass sich diese hochkarätige Veröffentlichung neben tollen Ideen primär auch durch haufenweise individuelle Merkmale auszeichnet, kommt laut Gitarrist Stefan Weinerhall nicht von ungefähr.

Metallischer orientiert
„Die neue Scheibe ist grundsätzlich klassischer Falconer-Stoff. Nach den letzten Alben, die sich primär an schwedischen Lyriken ausrichteten und relativ viele Einflüsse aus der Folklore enthielten, gingen wir diesmal in eine andere Richtung. Wir wollten ausschließlich englische Songtexte haben und das Ganze sollte viel mehr auf den Metal an sich fokussiert werden. Für letzteres ließen wir den Gitarren mehr Entfaltungsspielraum und gewährten ihnen simultan mehr Präsenz im Gesamtbild der Musik. Sanftere Elemente hatten daher das Nachsehen. ,Black Moon Rising‘ dürfte sowieso das schnellste Album sein, welches wir je gemacht haben. Die Fans werden schnell bemerken, dass aktuell vieles nach ganz frühen Falconer klingt. Selbst Anklänge an die Vorgängerband Mithotyn sind dabei, welche mit regelrechter Thrash-Attitüde umgesetzt werden. Für unsere Verhältnisse geht es teils sogar ziemlich heftig zu, inklusive Blastbeats.“


Produktive Frische
Die überraschend markante und kernig packende Ausrichtung liegt laut Stefan größtenteils an der verhältnismäßig langen Pause, die Falconer seit dem 2011er Album „Armod“ einlegten. Der Axeman lacht:

„Keine Ahnung, ob ich seit dem letzten Album vermehrt nostalgisch geworden bin, was die Band angeht. Doch ich fühlte vor Beginn des Songwritings, dass ich diesmal nicht einfach nur mit neuem Material weitermachen wollte. Größtenteils fühlte sich der Schaffensprozess zu den neuen Stücken glatt wie ein Neustart an. Dabei wurden haufenweise enthusiastische Energien freigesetzt, welche ungestüme Ausbrüche mit sich brachten.“

Wohldosierte Rezeptur
So kam das ganz spezielle Aufbruchsgefühl zu ihm zurück, das den Entstehungsprozess des 2001 erschienenen, ersten Langdrehers dominierte.

„Natürlich sollte sich ,Black Moon Rising‘ nicht am Debüt ausrichten, aber mir kamen die entsprechenden Emotionen und Stimmungen gerade recht. Einige der neuen Songs hätten wirklich auch auf unserem Debütalbum stehen können. Letztlich wurde der inspirativ rückbesinnende Schub zweckdienlich optimal genutzt, denn man findet daneben auch so einiges, bisher Ungehörtes in den Stücken vor. Für gewöhnlich prahle ich nicht mit der Qualität unserer Songs, aber diesmal muss ich es fast tun. So zufrieden wie im Moment fühlte ich mich hinsichtlich neuer Kompositionen jedenfalls schon jahrelang nicht mehr.“

© Markus Eck, 23.05.2014

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