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Interview: GRAND MAGUS
Titel: Kämpferisch

Mit dem neuen und achten Album „Sword Songs“ melden sich diese stoischen Schweden mit ihrem eigenwilligen und unbeirrbaren Heavy Doom Metal-Stil zurück. Seit 1999 ist der unverwüstliche Dreier aus Stockholm dabei. Und dabei zeigen sich die beteiligten Nordmänner vollauf resistent gegen sämtliche schwermetallischen Moden und Zeitströmungen.

Wenige Repräsentanten des Genres halten die Fahne mit den ursprünglichen Werten und Idealen dieser Stilistik so hoch in den Sturmwind der modernen Schnelllebigkeit. Das Trio kündet wieder in bodenständiger Spielart von den ewigen Mysterien und Gegebenheiten des alten Heidentums, huldigt rätselhaften Todesmythen und inszeniert den eigenen Kult, als wäre man einzig dafür geboren worden.

Auch die neuen, wie immer bei Grand Magus aufrecht antichristlich gesinnten „Sword Songs“ taugen daher gänzlich als effiziente Kriegermusik für so manche Widrigkeit, die der Alltag so mit sich bringt.

Wie Vokalist, Gitarrist und Hauptsongwriter JB mit einem breiten, schelmischen Grinsen im Gesicht berichtet, fühlt er sich nun wieder besser als noch vor einigen Wochen.

„Es dauerte tatsächlich ganze zwei Monate, bis ich mich auf mentaler Ebene von den harten Anstrengungen der Studioaufnahmen komplett erholen und zu alter Form regenerieren konnte. Es war diesmal nämlich richtig harte Arbeit für uns alle, das Songmaterial wie gewünscht auf Konserve zu bannen. Aber dafür geht es mir momentan so richtig großartig, ich könnte glatt Bäume ausreißen!“

Der nicht wenig martialisch daher kommende Albumtitel „Sword Songs“ steht laut Aussage des Frontmannes für Lieder um den ewigen Kampf, den das Erdendasein schon seit jeher mit sich bringt. „Der hauptsächliche musikalische Charakter dieser Scheibe ist sowieso verdammt kraftvoll geworden. Jede Facette der Veröffentlichung bringt diesen Fakt vollends mit sich.“


Heroisch mächtig aufgeladene Songtitel wie beispielsweise „Forged In Iron - Crowned In Steel“ oder „Frost And Fire“ sprechen vorab schon eine ganz eigene, prägnant maskuline Sprache. „Ja, und das soll auch bewusst so sein. Die lyrische Ausrichtung auf ,Sword Songs‘ dreht sich nämlich wie erwähnt ums Kämpfen. Und das in mythischer, historischer und persönlicher Weise!“

Der nachfolgende Dialog dreht sich um die Unterschiede des neuesten Outputs von Grand Magus zum vielfach abgefeierten Vorgänger „Triumph And Power“.

JB konstatiert mit für ihn schon urtypischer Gelassenheit:

„Ich denke, ,Sword Songs‘ ist generell ein wenig schneller und intensiver gemacht. Genau so, wie wir es dafür vorab im Sinn hatten. Es sind auch so einige wirklich schwere Passagen vertreten darauf. Unsere neuen Stücke sind meiner Ansicht nach individueller, unterschiedlicher und insgesamt variantenreicher als unsere früheren Lieder ausgefallen. Keiner klingt wie der andere. Jeder der neun Tracks auf der Platte kann daher völlig für sich alleine stehen.“



Wie der vollbärtige Kurzhaarschopf in markiger Manier munter fortfährt, erachtete er es auch für die neue Songkollektion als oberste Prämisse, erinnerungsreiche Nummern zu kreieren. „Songs mithin, die kein Verfallsdatum haben. Meine musikalischen Ideale haben sich bis heute niemals geändert: Es geht mir vordergründig um verdammt kraftvollen Heavy Metal! Und ich bin davon überzeugt, dass uns dies auch wieder für ,Sword Songs‘ gelungen ist.“

Gute Überleitung! Denn gemäß der einhelligen Ansicht vieler alter und neuer Grand Magus-Fans enthält der Vorgänger „Triumph And Power“ im direkten Vergleich mit dem aktuellen Auswurf ganz eindeutig die schlüssigeren, eingängigeren und letztlich besseren Kompositionen. JB nimmt es betont gemütlich damit auf:

„Alle Hörer haben natürlich eine ganz eigene, individuelle Meinung zu unseren Alben und zu Musik an sich. Das sollen sie gerne auch. Ich finde die neuesten, überwiegenden Meinungen zu ,Sword Songs‘ außerordentlich interessant. Denn für mich persönlich gestaltet sich das Ganze im exakten Gegenteil. Ich finde, unsere Neue ist viel direkter und auf den Punkt kommender, als es auf ,Triumph And Power‘ der Fall ist.“

Auch bezüglich der Melodien lässt er verlauten, dass ihm gute und stabile Tonfolgen noch immer von großer Wichtigkeit bei seiner Truppe sind.

„Ohne eine starke Melodie wäre es kein Stück von Grand Magus.“

Insgesamt benötigten JB und seine beiden Mannen ungefähr vier Monate für das gesamte Songwriting zum neuen Dreher.

„Für gewöhnlich gestaltet es sich als ziemlich schwierig, wenn ich damit anfange. Es dauert nicht selten bis zu einem Monat, die richtige Direktive für einen Song auszuarbeiten. Das Grundgefühl für ein Lied spielt dabei auch immer eine relevante Rolle, wie ich bei den aktuellen Nummern immer wieder massiv bemerken sollte.“

Diesmal klinkte sich auch Schlagwerker Ludwig ein wenig mit ein, welcher den Chorus zum Stück „Everyday There's A Battle To Fight“ geschrieben hat, wie der Sänger und Gitarrist offenbart. „Unser Bassist Fox hingegen komponierte den Instrumentaltrack ,Hugr‘.“

© Markus Eck, 26.04.2016

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