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Interview: LOST BELIEF
Titel: Vielfältige Darbietung

Die sieben Musiker von Lost Belief haben mir mit ihrer letzten Veröffentlichung, der CD „Dann komm zu mir...“, eine große Freude gemacht. Der gespielte Stil kann mich begeistern, da die Mischung aus keyboardlastigem Dark Wave und oftmals traurigem Gruftrock, einer dezenten Prise Metal und gleichermaßen deutschen wie englischen Lyrics ziemlich überzeugend dargeboten wird.

Das stimmungsvolle Gothic Rock-Orchester aus dem ostdeutschen Ort Zeitz wurde schon im Sommer 1994 von Drummer Mario Pacholski ins Leben gerufen und kann außerdem bisherig auf ein Live- und zwei gelungene Studio-Demo-Tapes verweisen. Speziell auf dem 1998er Demo „Wege“ befindet sich dann auch der hitverdächtige Blockbuster der Band, der Track „Bischofswein“. Dieses sofort in seinen Bann ziehende Stück war auch auf der Sonic Seducer-`Cold Hands Seduction Vol. III`-Compilation zu hören und sollte der Band einiges Interesse gezeitigt haben. Gerne nutzte ich die Gelegenheit, Drummer Mario zum kommunikativen Austausch zu bewegen.

Dieser legt gleich los: „Wir proben derzeit wirklich täglich, da wir wieder einmal in Kürze unsere Bühneninszenierung über eine von uns ausgearbeitete imaginäre Figur mit dem Titel `Das Tagebuch des Felix Thorndal` live präsentieren werden. Wir sind ja wie du weißt sieben Leute in der Band und da muß jedes Detail sitzen.“

Über die konzeptionell übrigens hoch interessante Thematik dieser durchleuchteten Figur konnte man schon hier und da erschöpfende Details nachlesen, daher beschränke ich mich hier auf die Live-Performance der Band.

„Ja, live sind wir schon eine Schau! Wir haben zwei tanzende Darstellerinnen in unseren Reihen, die auf der Bühne für eine knisternde Atmosphäre sorgen sowie einen ergänzenden Dia-Vortrag mit passenden und ausgewählten Lichtbildern. Diese sind jeweils noch mit Untertiteln versehen, so wie bei den alten Stummfilmen. Und besonders unsere Kerstin kann durch ihre fast schon theatralischen Einlagen das Publikum immer wieder faszinieren. Und da wir unsere Texte in deutsch und englisch vortragen, können wir mit unseren Worten die Besucher zusätzlich durchdringen. Den Felix Thorndal setzen wir sehr gerne in Szene, weil sich irgendwie ein jeder damit auseinandersetzen muß; diese fiktive Story ist allgegenwärtig. Auf daß die Bestie sich selbst erkennen und verzweifeln möge!“

Da die Band ihre Songs zweisprachig vokalisiert, was ja schon einige andere vor ihnen getan haben, war man sicher in der Vergangenheit nicht immer frei vom Vorwurf des Plagiats?

„Das stimmt, da meldeten sich schon einige zu Wort; jedoch finde ich, daß dieser Style von niemandem patentiert worden ist. Also haben wir das gleiche Recht, unsere Tracks in dieser Art zu intonieren.“

Wenn man sich den Namen des Septetts verinnerlicht, wird man neugierig. An was oder wen glaubt die Band denn eigentlich? Dazu Mario: „Wir glauben an rein gar nichts außer an uns selbst. Sonst würde es Lost Belief auch gar nicht geben. Und damit fahren wir wirklich sehr gut, wie sich jeden Tag aufs Neue herausstellt.“

© Markus Eck, 19.03.2001

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