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Interview: OBITUARY
Titel: Eine Klasse für sich

Ihr musikalischer Einfluss ist zweifellos gigantisch. Beinahe drei Dekaden sind sie nun schon granithart dabei.

Und dass ihr unbeirrbar eigenständiger Death Metal-Schleifersound noch immer unzählige Fans auf der ganzen Welt begeistert, ist das verdiente Resultat anhaltend qualitativ ausgerichteter Linientreue.

Kultfigur John Tardy verfügt als Vokalvergewaltiger des aus Florida stammenden US-Pionierhaufens noch immer über eines der prägnantesten Organe der gesamten Todesblei-Gilde überhaupt.

Und davon macht das fähige Langhaarbiest auch auf dem neuen Album „Inked In Blood“ auf köstlich verkommene Art und Weise massiv Gebrauch.

Auf dem Boden geblieben
„Rein musikalisch gesehen machen wir auch aktuell eigentlich noch immer exakt dasselbe Ding“, lässt John wissen.

„Wir sind diesbezüglich auf gewisse Weise regelrechte Höhlenmenschen. Und ob man es mir nun glauben mag oder nicht: Die zwei wichtigsten und größten Dinge, die uns als Band am Leben halten, sind die vielen bestärkenden Emails unserer Fans und all die frenetischen Reaktionen der Besucher bei unseren Shows.“

Sichtlich erfreut ob dessen knüpft der Frontmann daran an:

„Es ist auch heute noch ziemlich cool für uns, als Formation am Start zu sein. Wir hatten damals ja ehrlich gesagt nicht mal definitiv geplant, unser Debütalbum überhaupt aufzunehmen.“

Es ergab sich auf gewisse Weise viel eher einfach so, so der belastbare Death Metal-Gurgelhals. „Das Ganze bis heute machen zu können, fühlt sich einfach sehr gut an. Zudem sind wir in der überaus glücklichen Lage, viele tolle Plätze auf dem Globus besuchen zu können und dabei mit vielen großartigen Bands spielen zu dürfen. Manchmal fällt es mir schwer, dass alles überhaupt so richtig begreifen beziehungsweise glauben zu können.“


Kreative Dreieinigkeit
Genau zu präzisieren, was genau den Kern des neuen Albums ausmacht, das fällt John zunächst äußerst schwer. Nach einiger Überlegung stellt der Mann fest:

„Ich finde ,Inked In Blood‘ primär äußerst schwer, was die Heftigkeit und die Gewalt der Riffs angeht. Die Platte hat darüber hinaus sehr viel von unseren typischen Trademarks. Mit eine der Hauptstärken des Albums besteht diesmal in der Verschiedenartigkeit des Songmaterials, was aber auch auf klanglicher Ebene gilt.“

Und so kann man sich laut Mr. Tardy die neuen Songs getrost auch längere Zeit am Stück anhören, ohne dass es langatmig oder monoton wird.

„Ich schrieb sämtliche Songs mit meinem trommelndem Bruder Donald und Gitarrist Trevor Peres, was insgesamt wirklich sehr gut hingehauen hat. Ungefähr drei Jahre brauchten wir zusammen dafür. Wir waren zwar nicht immer voll und ganz am Ball deswegen, aber so richtig faul war diesbezüglich auch keiner von uns dreien.“ 


Gut aufeinander eingespielt
Dass der genannte kompositorische Dreier für „Inked In Blood“ so prima funktioniert hat, liegt laut dem mächtig kehlenstarken Frontvieh daran, dass für diese neue Veröffentlichung sinnbildlich mit vereinten Kräften an einem gemeinsamen Strang gezogen wurde. Wir erfahren:

„Es war rundum sehr angenehm für mich mit den beiden immer wieder an den Tracks zu feilen.“

Kenny erarbeitete seine ganzen Soli völlig im Alleingang:

„Er legt aber auch sonst eine wirklich feine Leistung hin diesmal, welche auch genug spieltechnische Facetten beinhaltet, um das Ganze ständig interessant zu halten. Doch bietet die gesamte Gitarrenarbeit auf dem Album sowieso genug urwüchsige und kernige Schübe an Kraftausbrüchen, damit alles verdammt heavy ist. Wir alle in der Band sind jedenfalls total glücklich mit ,Inked In Blood‘!“


© Markus Eck, 23.09.2014

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