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Interview: SVARTSKOGG
Titel: Ein Prost auf das gute alte Feeling

Ziemlich zackig gezockter Retro-Thrash Metal, betont impulsiver Natur und mit haufenweise derbe aber präzise runter geschrubbten Saitenausbrüchen samt abartig abscheulicher Vokalisierung.

Genau das ist das Pläsier dieser beiden Norweger. Ihr aktueller Debüt-Langspieldiskus „Helvete 666“ ist glücklicher Weise viel einfallsreicher als sein Titel. Das verursachende Enthusiasten-Duo scheint darauf förmlich vor lauter düsterer Spiellaune für ,seinen‘ Sound zu sterben.

Und Svartskogg-Kehlenschinder Forrykt weiß mit dem Multiinstrumentalisten namens Disease einen verdammt fitten Musikanten an seiner Seite. Denn der spieltechnisch auffallend disziplinierte Disease fungiert hier sowohl als flotter Gitarrenquäler, bewegungsfreudiger Drummer sowie als hart pumpender Tieftöner in einer Person.

Aber nicht nur seine ganzen Gitarrensaiten, sondern auch das Maul reißt der Gute ganz schön weit auf.

„Im Moment sind wir zwei immens beschäftigt, das kommende zweite Album aufzunehmen. Wir setzen unser Allerbestes daran, etwas noch Schnelleres, Raueres und Unschlagbareres auf den Markt zu bringen. Unser Ziel ist es, etwas zu machen, was sehr dicht an den ersten Alben von Slayer dran ist. Der Titel steht schon fest: „Hell Is Not Black Enough“.“

Die Scheibe stinkt also geradezu vor dem unvergleichlichen Spirit der glorreichen 1980er, wie in Erfahrung zu bringen ist.

„Genau wie unsere aktuelle Debüt-CD „Helvete 666“. Wir sind beide sehr glücklich mit all den guten Reaktionen darauf, welche in vielen (Web)Magazinen zu lesen sind. Was für eine Befriedigung für uns!“

Die Bandchemie innerhalb des Zweiers könnte dabei nicht besser sein, so Disease. „Wir arbeiten sehr gut zusammen, weil wir dasselbe Ziel und dieselben musikalischen Vorlieben teilen. Wir beide wollen erneut eine Thrash Metal-CD veröffentlichen, mit grimmigem Gesang und einer ausgesprochenen Old School-Attitüde. Wir hassen den modernen Gitarrensound, der überwiegend viel zu digital und komprimiert klingt. Wir lieben das gute alte Feeling – und wir persönlich benötigen dazu lediglich einige Biere, eine BC Rich-Klampfe, ein `Metal-Zone`-Pedal, ein Schlagzeug-Kit und los kann es gehen!“

Eine solche Einstellung lässt unweigerlich darauf schließen, dass neuzeitliche Metal-Stilistiken den beiden skandinavischen Puristen wenig bis gar nichts zu geben haben. Richtig getippt:

„Ja, denn wir lieben `unsere` alten Bands über alles. An den ganzen neuen Gruppen liegt uns daher rein gar nichts. Fest steht: Niemand wird jemals wieder dermaßen großartige Scheiben veröffentlichen, wie es Slayer damals mit „Reign In Blood“ oder Overkill mit „The Years Of Decay“ getan haben. Unsere Musik ist für alle diejenigen gedacht, welche die 80er lieben – wir füllen ihnen die Ohren mit donnerndem und rauem Thrash Metal.“

Und wie Disease anschließend noch voller Erfülltheit erläutert, dabei seine eigene Begeisterung unverblümt offenbarend, beinhalten die Kompositionen von Svartskogg ausschließlich pechschwarze und todessehnsüchtige lyrische Themen.

„Die Songtexte von Forrykt behandeln eher Dinge, wie sie im Black Metal besungen werden. Denn archetypische Thrash-Texte sind überhaupt nicht sein Ding. Er singt viel lieber über den Tod, über Satan und über die inneren Ängste menschlicher Existenzen.“

© Markus Eck, 03.12.2005

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