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Interview: ZONARIA
Titel: Brutal gut

Ihr 2007er Rundumschlag, das mächtige Debüt „Infamy And The Breed“, gewährte nicht nur fanatischen Spartenliebhabern von tollen Kältemelodien einen repräsentativen Einblick in die einzigartige dämonische Schönheit der Death Black Metal-Hölle.

Nun legen die fitten Jungs aus Umeå nach, und zwar in Form des brandneuen Nachfolgealbums „The Cancer Empire”. Und Zonaria, gegründet 2001, liefern erneut allerbesten Schwedenstoff! Gar herrlich individuell gehalten, kann der erhaben erklingende Stilmix dieses ausgesprochenen Ästhetenquartetts um Sechssaitenmann und Vokalist Simon Berglund dabei für sich beanspruchen, eine Klasse für sich zu sein.

Derart effizient hochdynamisch und beängstigend abwechslungsreich am bombastisch eingängigen Werk, kann der fähige Vierer in eine verheißungsvolle Zukunft blicken. Einblicke in den kreativen Kosmos seiner Band gewährt mir hingegen Gitarrenspezialist Emil Nyström.

„Anfänglich begannen wir ja eigentlich damit, unseren Sound betont melodisch und weniger brutal zu spielen. Man könnte das alte Zeug daher eigentlich fast als Power Metal bezeichnen. Das war noch, als wir allesamt im Alter von 14 Jahren waren. Doch als wir nach und nach anfingen, uns viel brutaleren Klängen hinzugeben, erwachte auch in uns der Wunsch, solcherlei Lieder zu kreieren“, lässt der durchtrainierte Griffbretthengst eingangs verlauten.

Weiter ist dazu auch noch von dem Axeman zu erfahren:

„Bei uns verlief der Entwicklungsprozess in Richtung gesteigerter Brutalität daher relativ natürlich, und wir haben auch heute noch haufenweise Melodien und Atmosphären in unserer Musik. Unsere Wurzeln wollen wir nämlich nicht verleugnen.“

Wie Emil anschließend daran erläutert, trachten Zonaria auch nach wie vor danach, sich als Band ständig weiter nach vorne zu entwickeln. „Glücklicherweise läuft das auch insgesamt bei uns wie gesagt alles sehr natürlich ab. Daher halten wir auch nicht oft inne und sagen `davon könnten wir künftig mehr verwenden!`, sondern wir probieren ganz einfach immer wieder etwas Neues aus. Manchmal funktioniert das und manchmal eben nicht. Wir sind auf alle Fälle für Vieles offen.“

Modifizieren möchte der quirlige Klampfenkerl zudem auch die Live-Show seiner Truppe, wie er offenbart:

„Im Moment habe ich jedoch noch keine genaue Vorstellung davon, wie genau beziehungsweise in welche Richtung sich das Ganze eigentlich verändern soll. Mir schwebt etwas Größeres vor, was besser zur klanglichen Größe unserer Kreationen passt.“

Der Gitarrist gibt ganz offenherzig zu:

„Ich wollte auch schon immer vor zig Tausenden von Leuten spielen, und das am besten jede Nacht. Im Weiteren ist es ein regelrechter Lebenstraum von mir, von der Musik leben zu können, anstatt sich jeden Abend immer wieder nervige Gedanken darüber machen zu müssen, am jeweiligen nächsten Tag wieder in einem regulären und mordslangweiligen Acht-bis-Fünf-Job Leistung bringen zu müssen.“

Und auch, wenn er an der sechssaitigen Flinte schon bald ein richtiger Scharfschütze geworden ist: Einen perfekten Musiker würde sich Emil laut eigener Aussage niemals nennen. Und es folgt dementsprechend auch Understatement in purer Form:

„Ich bin es halt einfach nicht. [lacht] Ich würde mich da schon viel eher einen schnellen Lerner nennen. Trotzdem bin ich noch immer ziemlich oft überaus ungeduldig mir selbst gegenüber.“

© Markus Eck, 23.09.2008

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