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Special: Jörg R. Scheibner
Titel: Leidenschaft für künstlerische Darstellung

Jörg R. Scheibner ist Jahrgang 1965 und lebt nach mehreren Stationen im ostdeutschen Bockau zusammen mit seiner Lebensgefährtin Kerstin. Sie hält ihm in all dem Arbeitsstress oft den Rücken frei, so daß er sich voll auf seine Projekte konzentrieren kann. Gleichzeitig ist sie aber auch eine ernstzunehmende und gestrenge Kritikerin.

Gezeichnet hat Jörg schon von klein auf immer sehr gerne. Diese Begabung muß wohl in der Familie liegen, denn schon sein Vater hat ebenfalls früher gezeichnet und einer seiner beiden Brüder betreibt Dank dieses Talents erfolgreich ein Tattoo-Studio.

Für Jörg persönlich war Malen und Zeichnen immer ein leidenschaftliches Hobby. Und gleichzeitig auch ein adäquates Mittel, bestimmte Dinge, welche für ihn von Interesse waren – und sind – zu visualisieren. Irgendwann führte das dazu, auch dreidimensional zu arbeiten - zum Beispiel hält sein Bruder noch heute einen lebensgroßen Untotenschädel aus gehärteter Modelliermasse in Ehren, der vor vielen Jahren entstand.

In der weiteren Entwicklung kam er durch den Modellbau – jede Menge Flugzeugmodelle, Trucks u.v.a. – sehr schnell zu dem Problem, dass das Oberflächenfinish seiner Modelle in Pinsellackierung für seine Ansprüche völlig inakzeptabel war.

Die Lösung für dieses Problem war dann die Anschaffung einer Airbrush-Ausrüstung. Damit schließt sich auch wieder der Kreis zur Illustration, denn natürlich begann er die Airbrush in allen möglichen Bereichen auszutesten.

Jörg stieß aber dabei auch schnell auf die Grenzen und Nachteile dieses Mediums. Gegenwärtig wendet er für Illustrationen aller Art, beispielsweise auch auf Motorrad-Tanks oder -Helmen, eine Mischtechnik aus Pinsel und Airbrush an, meist unter Verwendung von Acrylfarben. Gelegentlich kommen dabei auch Farbstifte zum Einsatz.

Mit Metal hat er sich früher nicht sehr viel beschäftigt, obwohl er sich an die Anfänge von AC/DC noch recht gut erinnert. Aber auch die genialen Albumcover von Iron Maiden haben ihn immer schwer beeindruckt.

Das damalige Angebot, ein CD-Cover für Andras zu gestalten, kam für ihn zwar überraschend, war aber gleichzeitig eine echte Herausforderung.

Jede der Cover-Illustrationen, die in der Folge entstanden sind, erzählt ihre ganz eigene Geschichte. Immer sind dabei die Vorstellungen und Gedanken der Band der Ausgangspunkt für die Motiventwicklung.

Jörg steht hinter jeder seiner bisherigen Arbeiten zu 100 %. Seiner Meinung nach muß man als Zeichner immer das Wesentliche aus einer Fülle von Ideen und Anregungen herausfiltern, um das Cover auf den Punkt zu bringen.

Stets unter der Maßgabe, für die Band das Optimale zu erreichen. Denn auf dem Cover soll ein erster visueller Eindruck von der Musik entstehen. Beim Hören der Musik muß auch die Verbindung zum Cover-Artwork wieder zu erkennen sein.

Von den Cover-Artworks, die er bisher gestalten durfte, liegen ihm vor allem die Illustrationen für Andras, Wyvern, Mystic Circle, Penetralia und den Stormwitch-Sampler „Priest Of Evil“ am Herzen.

Eine noch engere persönliche Bindung hat er zu den Arbeiten für Wizard, da die Vorstellungen der Band seinem eigenen Stil teilweise bis ins Detail schon sehr entgegenkommen. Ein reger Ideenaustausch mit Sören van Heek tat das Übrige zum guten Gelingen dieser Projekte.

Sehr interessiert verfolgt Jörg auch die Möglichkeiten der Computerillustration und experimentiert auch selbst gelegentlich auf diesem Gebiet.

Aber Pinsel, Airbrush oder Computer sind laut seiner Aussage nur die Werkzeuge, die gezielt eingesetzt werden müssen, um zum gewünschten Resultat zu kommen. Der eigentliche kreative Schaffensprozess findet vorher im Kopf statt.

Für Jörg war die gute alte Zeit der Vinyls die schönste Ära. Ein Cover für eine richtige LP zu zeichnen, wäre für ihn etwas ganz Großes. Man muß sich nur mal das Format eines LP-Covers vor Augen halten um zu verstehen, was er meint. Wie oft verwenden Zeichner reichlich Zeit und Mühe für die vielen kleinen Details einer Illustration, um später festzustellen, daß diese auf dem CD-Cover aufgrund der starken Verkleinerung und aus drucktechnischen Gründen kaum noch zu erkennen sind.

© Markus Eck, 14.08.2001

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