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Interview: EXCALION
Titel: In aller Natürlichkeit

Mit ihrem aktuellen zweiten Studioalbum „Waterlines“ gelang der finnischen Mannschaft um Sänger Jarmo Pääkkönen eine hörenswerte Melodic Power Metal-Angelegenheit.

Das spielfreudige Quintett aus Konnevesi debütierte bereits 2005 mittels des Debüt-Langspielers „Primal Exhale“ in überzeugender Manier. Ihre neuen Kompositionen gerieten Excalion abermals trotz aller dargebotenen Härtegrade außerordentlich gefühlvoll und ästhetisch.

Damit dokumentieren sie nicht nur eine glaubwürdige künstlerische Weiterentwicklung, sondern erfreuen geneigte Hörer auch mit einer erfrischenden Portion an Unverbrauchtheit.

Keyboarder Jarmo „Jappe“ Myllyvirta ist der Hauptkomponist der Band.

Der Mann beweist auf dem neuen Album tief ausgeprägtes Fingerspitzengefühl.

Gerne verlässt Jappe seinen Tastenkasten kurz für ein angeregtes Interview-Gespräch.

„Wir alle in der Band entstammen einer Generation, welche die Liebe zum Melodic Metal hauptsächlich in der Mitte der 1990er für sich entdeckte. Stratovarius beziehungsweise ihr Album `Visions` sind da beispielsweise als große inspirative Paten zu nennen. Speziell dieses Meisterwerk ist unserer Auffassung nach das Allerbeste aus dieser Richtung, was jemals gemacht wurde. Für uns war recht schnell bei der damaligen Bandgründung klar, dass es genau diese Art von Stilistik sein musste, welche wie fürderhin spielen wollten. Schwere Rhythmen, harte Gitarrenläufe und eingängige Vokalisierung beziehungsweise Melodien, all das ist unser liebstes Pläsier. Für mich als Songschreiber stellt unser Stil dazu auch die bestmögliche Art und Weise dar, meine Gedanken und Gefühle bestmöglich auszudrücken. Die Lieder von Excalion kommen somit auf ganz natürlichem Wege aus meiner kreativen Ader heraus.”

Und dabei wird laut nachfolgender Aussage des begabten Stromorgelspielers keiner bestimmten Gemütslage der Vorzug gegeben.

„Das variiert ständig und hängt immer ganz davon ab, welche Art von Lied ich jeweils gerade komponiere. Als ich beispielsweise die beiden Stücke `I Failed You` und `Delta Sunrise` geschrieben habe, welche sehr beseelt klingen, war es spät nachts und ziemlich still um mich herum. Ich erinnere mich noch ganz genau, wie ich mein Keyboard in völliger Dunkelheit spielte und mir die Melodien und Strukturen der zwei Songs in den Sinn kamen. Tolle Ideen für neue Nummern kommen mir auch nicht selten, wenn ich in der Natur bei uns herumspaziere.“

Doch die größte Inspiration ist am Ende das Leben an sich, so Jappe.

„Wie erwähnt, für mich ist das Musizieren mit Excalion ein außerordentlich natürlicher Prozess. Ich muss mir selbst nichts abpressen, alles kommt ganz sanft und harmonisch aus meinem Innersten heraus und wird zu Liedern. Ich schreibe lediglich meine ureigenen persönlichen Empfindungen zu Noten um. Wenn ich komponiere, versuche ich jedem Song eine ganz bestimmte Atmosphäre zu implizieren. Heutzutage höre ich gar nicht mehr soviel Musik wie noch in früheren Zeiten, denn ich nutze beinahe jede freie Minute für meine Kreativität“, bekennt der Künstler, der sich auch sehr für die Sounds von Rammstein und Nightwish erwärmen kann, wie er noch anfügt.

Diverse Bühnen wurden dieses Jahr 2007 bereits geentert, berichtet der Tastenmeister abschließend noch.

„Bislang spielten wir einige Shows hier in Finnland, beispielsweise den Release-Gig für `Waterlines`. Wir befinden uns gerade dabei, die Auftrittspläne für das kommende Frühjahr und den Sommer zu erstellen – hoffentlich schaffen wir es auch zu euch nach Deutschland herüber. Mein größter Traum in diesem Kontext ist natürlich eine umfassende Welttournee, denn ich bin wirklich sehr interessiert an vielen Ländern beziehungsweise deren Kulturen.“

© Markus Eck, 15.03.2007

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