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Interview: KRISIUN
Titel: Leidenschaftliche Brutalität

„Wir lieben das, was wir als Krisiun tun, über alles“, verkündet Gitarren-Brachialvirtuose Moyses Kolesne in aller Lässigkeit. Und daran zweifelt mittlerweile wirklich niemand mehr.

Denn er, sein abartig komplex trommelnder Bruder Max sowie Brüll-Gigant und Tieftöner Alex Camargo stellen seit vielen Jahren, Album für Album, tatkräftig brutal unter Beweis, dass sie zu den allerbesten und auch kompromisslosesten Metzel-Spezialisten ihres Fachs gehören. Selbst vollkommen vertrackt wirkende Tempowechsel in Lichtgeschwindigkeit fallen ihnen offensichtlich leichter als vom Tresen zur Pissrinne zu gehen.

Der monströse Death Metal dieses brasilianischen Hyperblast-Exportschlagers löst bei entsprechender Lautstärke ganze Erdrutsche aus. Und da macht das neue Studio-Langeisen „Assassination“ natürlich keine Ausnahme.

„Momentan bereiten wir uns emsig auf anstehende Touren zum neuen Album vor. Und wir können es schier nicht erwarten, unser neues Album endlich veröffentlicht zu sehen.“

Die tägliche Freizeit gestaltet der raubeinige Dreier ganz im Gegensatz zur Musik nach wie vor in aller Gelassenheit:

„Das läuft alles ziemlich normal bei uns ab, wir unterscheiden uns da nicht großartig von der Masse. Wir rauchen unser Kraut, saufen Bier und sehen uns sooft als möglich Fußballspiele in der Glotze an. Oder wir spielen selbst mit dem runden Leder: Als Computerspieler.“

Das neue Album „Assassination“ ist laut Statement des fingerfertigen Saitenschinders ein weiterer Schritt nach vorne für seine Truppe.

„Es ist vor allem anders als alles, was wir bisher so fabriziert haben. Wir haben darauf mit unserer Musik definitiv ein höheres Level erreicht, auch die Produktion ist spitzenmäßig geworden – ultraschwer und dabei doch kristallklar.“

Und der Aufnahme- und Produktionsprozess lief wie am Schnürchen für die Brasilianer:

„Diesmal gab es nicht das Geringste, was uns im Tonstudio ärgerte oder aufhielt. Andy Classen ist wirklich ein überragend guter Produzent, mit ihm arbeitet es sich fabelhaft zusammen. Wir haben ihm aktuell viel zu verdanken, ich kann ihn und sein Stage One Studio daher nur empfehlen.“

Moyses ist sich ganz sicher: „`Assassination` ist genau das Werk geworden, das alle richtigen Krisiun-Fans hören wollen. Wir drei sind jedenfalls zu 100 % zufrieden mit dem Ding. Favoriten unter den neuen Tracks haben wir keine, wir lieben alle Songs gleich leidenschaftlich.“

Zustande gekommen sind die neuen Kreationen allerdings wie stets zuvor auch. Moyses: „Keine große Sache. Wir fangen einfach an zu jammen, spielen wie die Irren drauflos und die Ideen kommen dabei immer wie von selbst. Auch auf dem neuen Album findet man wieder eine Unmenge Brutalität und Schnelligkeit vor – aufgelockert durch extreme Groove-Parts.“

Hört man das inhuman anmutende Killer-Drumming seines Bruders Max, zweifelt man glatt an dessen menschlicher Herkunft und wähnt eine Hochleistungs-Maschinerie hinter der Schießbude.

„Max übt aber auch wie ein Besessener, diese Leistung kommt nicht von ungefähr. Wie jeder von uns drei steckt auch er all sein Herzblut in die Band und sein Spiel, hinzu kommt der innigliche Drang nach steter Verbesserung. Wir haben unsere Seelen eben dem Death Metal verkauft”, scherzt der Gitarrist abschließend.

© Markus Eck, 06.01.2006

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