Interview: | SEMEN DATURA |
Titel: | Inspirative Weltflucht |
Semen Datura sind eine noch sehr junge ostdeutsche, pechschwarz angehauchte Melodic Black Death Metal-Band, die den wenigsten bisher bekannt sein dürfte. Einzig die schwer erhältliche Mini-CD „Black Wings“ erblickte bisher auf einem Kleinstlabel das Licht der Welt.
Mit dem verdrießlich niedrigen Grad an Popularität dürfte es jetzt vorbei sein, denn das erste vollständige Album der Erzgebirgler ist erschienen. „This Love Is Dead“ zeigt eine deutlich gereifte Formation, welche nun die ungestüme Wucht des Death- und auch Black Metal mit hoher Spielkultur und zahllosen traditionellen Einflüssen sowie einem gehörigen Maß an schicksalhafter Theatralik vereint.
Semen Daturas bewußt eingängig ausgearbeitetes Songwriting ermöglicht es einem erdigen und kernigen Sound, sich innerhalb eines breiten und kunstvollen kreativen Rahmens nach Herzenslust auszutoben. Schlagzeuger Konrad ist mit der neuen Situation seiner Band sehr zufrieden und freut sich schon auf die Reaktionen der Community.
„Wir kommen vom Fuße des Erzgebirges. Die Geburt der Formation war 1993. Nach dieser Zeit der Illusionslosigkeit ist es nur verständlich, daß wir endlich einmal Fuß fassen wollen. So haben wir uns bemüht, auf `This Love Is Dead` Resultate zu vollbringen, die ihresgleichen doch ein Weilchen suchen müssen. Wer unseren Werdegang objektiv verfolgt hat, wird feststellen, daß vom ´97er Demo bis zum heutigen Tag eine konsequente Steigerung des Ausdrucksvermögens stattfand. Dessen Umsetzung durch vielfältigeren Sound und erweiterte Zutaten zeichnet sich für den hör- und fühlbaren mächtigen Schritt nach vorne verantwortlich. Natürlich haben wir auch vieles dazugelernt und so sind wir auch noch lange nicht am Ende dieses Lernprozesses. Originalität und Einzigartigkeit waren schon immer Punkte, die wir anvisiert haben. Wir glauben, daß genau diese uns vom Gros der Masse unterscheiden werden“, stellt er die Band vor.
Semen Datura hatten eine schwere Zeit durchgemacht, doch aufgeben war laut seiner Aussage überhaupt nicht drin. „1997 waren wir im Studio und nahmen ein 40-minütiges Demo auf, welches hervorragende Reaktionen bei Presse und Fans auslöste. Einige Labels zeigten Interesse, jedoch fehlte es an der nötigen Endkonsequenz. Wir waren dann froh, auf unsere 1998er Promo hin den Vertrag mit Metal Age angeboten zu bekommen. Der sah allerdings anders aus als das, was dann daraus wurde. So kam es letztendlich zur Trennung. Das rüttelte stark an dem Ansehen, welches wir uns mühsam erarbeitet hatten.“
In der einschlägigen Fachpresse wurden dann daraus resultierende diverse Mißstände als Schuld der Band ausgewiesen. „Damit mußten wir leben. Es machte uns aber eigentlich noch viel stärker, als wir uns jemals fühlten.“
Recht so, und es hat sich gelohnt. Dem aktuellen Album entströmt der Geist aufrechter Kämpfer, der das gewisse Etwas aus den Boxen tönen läßt. „Schon lange vor der Band war Interesse und Gefallen am Musizieren vorhanden. Das hatte weniger mit vordergründigem Haß oder dem Nacheifern von Idolen zu tun. Unser Ziel war damals, neue Musik zu kreieren und das ist auch heute noch so. Es mag auf den ersten Blick wie das klassische Duell zwischen Gut und Böse wirken. Wer allerdings unsere Sängerin kennt, der weiß, daß dieses weibliche Biest `böser` ist als wir Jungs alle zusammen Wir sehen uns selbst als Band ohne auferlegte Schranken.“ Das läßt großen Bewegungsspielraum zu. Bestimmt hat man es bei Semen Datura nicht mit kritiklosen und abgestumpften Musikern zu tun. „Ganz Recht. Wir haben alle Spaß am Denken und Nerven genug, auch das weniger Wertvolle in erlösende, interessante musikalische Formen zu gießen. Des weiteren ist es durchaus von Vorteil, auch morbide und perverse Züge in sich zu tragen. Eben Mensch mit Stärken und Schwächen zu sein.“
Das kommt in der Musik mit aller Konsequenz vollauf zum Tragen. „Wir spielen modernen dunklen Metal, den wir in Zukunft noch offener und schattierter bringen möchten. Ohne jedoch in allzu selbstverliebte Plänkeleien zu verfallen. Realistisch betrachtet sehen wir unseren Stand in der Szene sich positiv entwickeln; idealistisch gesehen sehr viel weiter etabliert. Vor ein paar Monaten hätte noch sehr viel mehr Haß und Frustration aus meinen Worten geklungen, doch da hat niemand gefragt. Die Szene wird leider beherrscht und dirigiert von einigen wenigen Leuten, die sich einbilden, immer wieder Perlen vor die Säue werfen zu müssen.“
Konrad redet Klartext. Mit Sicherheit kommt diese Denke auch in den Lyrics zum Ausdruck. „Die Texte stammen unabhängig voneinander von unserem Gitarrist und dem Drummer. Sie sind zum Großteil realitätsbezogen, jedoch im Mystischen verwurzelt. Vielschichtigkeit ist auch hier angesagt. Aber die Musik steht bei uns eindeutig im Vordergrund. Die täglichen langen Wanderungen mit unseren Hunden durch die Wälder der Umgebung bieten genauso einen Quell der Inspiration wie der Streß und auch die Architektur der Städte. Bei Durchschnittsmenschen findet keinerlei spirituelle Entwicklung mehr statt. Wohingegen der technische Fortschritt für viele zu schnell geht, da kommt die Evolution nicht hinterher. Für mich persönlich ist es immer wieder unheimlich frustrierend der farblosen Masse ausgesetzt zu sein und nicht sofort fliehen zu können. Man wird nur noch zugedröhnt. Die Macht der Medien ist enorm, doch ein Mensch in dieser Zeit muß einfach in der Lage sein die Informationen zu filtern. Mit Hilfe der Medien könnte man eine Weltregierung realisieren, ohne daß die Mehrheit gefragt oder es sogar je erfahren würde. Wir werden weiter an der Homogenität der Stücke arbeiten. Der rote Faden ist die ständige Selbstkontrolle; es verläßt kein Lied den Proberaum, wenn es nicht diesen ganz bestimmten schwer zu beschreibenden Charakter hat. Wir streben einen bestimmten Gemütszustand an, der sich auf jeden Fall bei uns einstellen sollte. Wenn er allzu lang auf sich warten läßt, fliegt der Song auf den Schrott.“
© Markus Eck, 03.04.2001
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