Interview: | THE OLD DEAD TREE |
Titel: | Eigenwillige Freigeistigkeit |
Ihr aktuelles drittes Liederalbum „The Water Fields“ ist durchzogen von abgrundtiefer Hingabe, brennender Leidenschaft und einer ausgeprägten Empfindsamkeit für wehklangliche Anmut.
Diese erneut restlos durchdachte Franzosenscheibe entpuppt sich auch schnell als wahre Fundgrube an lieblich sanft bis knallhart am Hörergemüt rüttelnden Gefühlswallungen. Ursache: Überlegt dezent progressiver Dark Metal mit bezaubernd schönen Schmerzmelodiken versehen. Nachhaltig wirkende Musik eben, wie sie nur von ausgesprochen fähigen Denkermenschen kreiert werden kann, für die das Leben beileibe kein Zuckerschlecken ist.
Bemerkenswert: Derart intensiv vermitteln wohl nur wenige Nischen-Repräsentanten dieser stilistischen Subkategorie ihre Intentionen. Sänger und Gitarrist Manuel Munoz lebt überraschender Weise mitten im urbanen Moloch Paris und liebt ,seine‘ Stadt aber über alles, wie er mir im erneuten Interview in aller herzlichen Ehrlichkeit verrät.
„Dennoch bin ich froh über den Umstand, in Form unserer Musik über eine gute mentale Zufluchtsmöglichkeit zu verfügen“, ergänzt der südländisch aussehende Frontmann lachend.
„Allgegenwärtiger Stress und immer schlimmer werdender Leistungsdruck lassen sich mit The Old Dead Tree wirklich hervorragend kompensieren. Ich könnte mir zwar gut vorstellen, irgendwann mal im gehobenen Alter meinen Lebensabend auf dem Land zu verbringen, doch im Moment fühle ich mich recht wohl hier in dem ganzen Treiben. Alles ist in ständiger Bewegung, jeden Moment passiert hier und dort etwas – diese Stadt lebt und pulsiert mit großer Energie. Ohne mich weit von meiner Wohnung entfernen zu müssen, kann ich hier alles kaufen, zu sämtlichen Ärzten gehen oder aber auch nur einfach meinen Vergnügungen nachgehen. Die Leute hier im Zentrum können schnell zur Arbeit oder zur Schule gehen, etc. Es ist eben alles möglich hier im ewig turbulenten Paris.“
Die drei restlichen Bandkollegen des Sängers teilen, so wie der Autor, diese Einschätzung nicht allesamt: „Sie leben teilweise bis zu 60 Kilometer von mir entfernt und haben daher einen relativ langen Weg zu den Band-Proben zu absolvieren, was ihnen aufgrund fehlender fester fahrbarer Untersätze nicht immer leicht fällt. Hier mitten in Paris ist nämlich leider ständig Stau auf den stark befahrenen und von Auspuffgasen regelrecht geschwängerten Straßenzügen angesagt.“
Einem hinderlichen Stau in Sachen Kreativitätsfluss fielen die vier Franzosen während der Arbeiten zu „The Water Fields“ glücklicher Weise jedoch nicht anheim, wie mein Gesprächspartner sich äußert. Eher ganz im Gegenteil, so der Sänger erfreut:
„Das Schwierigste diesmal stellten für mich wirklich meine Vokallinien dar. Man muss dazu wissen, dass ich eine sehr ungewöhnliche Verfahrensart habe, meinen Gesang auszuarbeiten: Die Musik komponieren wir zwar stets im Kollektiv zusammen, doch für die Dauer des Einsingens der Texte ziehe ich mich immer völlig isoliert von der Band in mein Appartement zurück. Sozusagen in meine eigene künstlerische Welt. Und das kann je nach Hingabe und Stimmung Monate dauern. Die fertigen Stimmbandresultate hören meine Mitmusiker jedes Mal erst dann, wenn ich mit dem fertigen Album unterm Arm zu ihnen komme. Dies sorgt bei uns in der Gruppe immer wieder für allerlei impulsive Überraschungsmomente. Ich werde meine Vorgehensweise jedoch genau so beibehalten, da ich nur damit stets die volle Kontrolle über meine Vokalisierungen beibehalten kann. Schließlich möchte ich meine Emotionen gänzlich erschöpfend über meine Stimme vermitteln, völlig unbeeinflusst von außen.“
Und so geschah es auch diesmal wieder, als Manuel zurück aus Deutschland von der Studioarbeit mit Reglerdreher-Altmeister Andy Classen zurückkehrte. Im etablierten Stage One-Studio fühlte er sich wieder bestens:
„Dort arbeitet es sich rundum hervorragend, und ich habe alle Ruhe die ich benötige. Andy ist ein ebenso erfahrener wie auch verständnisvoller und absolut geduldiger Produzent. Anders würde es auch ehrlich gesagt mit mir gar nicht richtig funktionieren. Denn es dauert schon einige Zeit, bis meine Kehlenauswürfe vollends nach meinen Vorstellungen im Kasten sind. Nicht wenige Leute fragen mich ja immer wieder, ob ich bei meinen mannigfaltigen Variationen zwischen Groll- und Klargesang ein bestimmtes Muster verfolge, aber ich agiere auf diesem Sektor stets ausschließlich nur nach individueller emotionaler Intuition. Oftmals entdecke ich dabei beim Einsingen ganz neue Gefühlsfacetten in einem Stück und ändere das Ganze dann entsprechend um, und dies nicht selten sogar mehrmals bis zur finalen Fertigstellung. Das neue Album `The Water Fields` zeugt davon in vielerlei Art und Weise. Derart abwechslungsreich habe ich unsere Kompositionen jedenfalls noch niemals besungen.“
Nicht zuletzt für diese enorme Zungenvielfalt verantwortlich ist auch die gigantisch große Einflussvielfalt innerhalb der Musikergemeinschaft um den alten toten Franzosenbaum, wie der Vokalist sagt.
„Eigentlich unmöglich, aber das geht bei uns glatt von Jeff Berkley beziehungsweise dessen Rockband Berkley Hart bis hin zu Dimmu Borgir. Wir verarbeiten das restlos alles in unseren Liedern, soweit möglich jedenfalls. Wir hassen es total, wenn Gruppen, egal aus welchem Genre, sich viel zu limitiert mit ihrer Musik äußern. Denn von Kunst an sich kann dann ja eindeutig auf gar keinen Fall gesprochen werden.“
© Markus Eck, 03.09.2007
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