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Interview: WHILE HEAVEN WEPT
Titel: Kaleidoskopisch

Hört man die Frische und Lebendigkeit, mit welcher das aus Virginia stammende Epic Metal-Ensemble auch gegenwärtig noch immer aufspielt, so ist das aktuelle, 25-jährige Bandjubiläum eigentlich kaum zu glauben.

In der Tat gelingt es den außerordentlich feingeistigen US-Amerikanern auf dem neuen und sechsten Album „Suspended At Aphelion“ mit Bravour, so unverbraucht zu klingen, als hätten sie den musikalischen Hunger ihres Lebens im kreativen Bauch.


Wie Gitarrist, Keyboarder & Sänger Tom Philips wissen lässt, war es ihm endgültig klar, als er das Aufnahmestudio final verließ, dass While Heaven Wept diesmal näher als sonst an der Vertonung ihrer Emotionen angelangt sind.

„Wir wollten alles so menschlich, so organisch und so dynamisch als möglich klingen lassen. Dennoch sollte der Sound so präzise als möglich werden, was wir ebenso prima hinbekommen haben. Alles gelangte letztlich genau an seinen richtigen Platz sozusagen, worüber wir alle sehr froh sind, denn es war beileibe nicht einfach.“

Lead-Vokalist Hank Rain Irving freut sich, seinem Kollegen diesbezüglich vollauf zustimmen zu können.

Und die Frage, ob „Suspended At Aphelion“ typisch für While Heaven Wept geworden ist, beantwortet er mit einem ebenso klaren wie impulsivem „Ja!“.

„Und das trifft definitiv auf alle unsere Platten zu. Wir haben uns als Gruppe über die Jahre natürlich umfassend weiterentwickelt, und keine Veröffentlichung ist die sinnbildliche Kopie einer anderen. Dennoch haben wir schon unsere ganz eigene Art, Musik zu machen, und das wird sich auch nicht ändern, solange es While Heaven Wept geben wird. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass die neue Scheibe sich mehr nach uns anhört als irgendetwas zuvor Gemachtes. Reine Leidenschaft, genau so soll es für immer sein.“

Tom offenbart mit überlegter Stimme, dass der neue Dreher noch mehr in klassischer Musik wurzelt, vor allem derjenigen des 20. Jahrhunderts.

„Und das bezieht sich auf die Strukturen und Harmonien gleichermaßen. ,Suspended At Aphelion‘ basiert weder auf Riffs noch auf für das Genre sehr typischen Vers-Chorus-Formaten. Das Album fokussiert sich sozusagen vielmehr auf farbenprächtige Stimmungen, worin die Akkorde sich eher langsam mausern. Und auf stimmliche Führungen, wobei sich die verschiedenen Gesänge unabhängig voneinander in verschiedene Direktiven bewegen. Diese Liederkollektion ist sowieso voller vermeintlicher Kontrapunkte, wie sie insbesondere der Abschlusstrack ,Finality‘ vom letzten 2011er ,Fear Of Infinity‘-Album ohne Frage aufweist.“

© Markus Eck, 08.10.2014

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